EnergieTag MV 2024

Die Städte Gadebusch und Rehna kooperieren schon einige Jahre beim Thema Klimaschutz miteinander und beschäftigen seit 2021 gemeinsam eine Klimaschutzmanagerin, die für die Umsetzung der jeweiligen Klimaschutzkonzepte verantwortlich ist. Der EnergieTag MV gehört auch mit dazu, dieser soll jährlich wechselnd in der Stadt Rehna oder Gadebusch stattfinden. 2022 fand der EnergieTag MV in der Klosterstadt Rehna statt.

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Am 27. April ist es soweit, es dreht sich alles um erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit in der Münzstadt Gadebusch. Der EnergieTag MV 2024 findet dort dieses Jahr zum ersten Mal statt. Interessierte können sich am Samstag zwischen 10 und 16 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus über erneuerbare Energien und nachhaltige Produkte informieren und sich von verschiedenen Experten beraten lassen.

Energieberatung

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E-Bike Ladestation repariert

Die E-Bike Ladestation vor dem Amt Rehna wurde repariert und ist wieder für alle Bürger nutzbar. Die Schlüssel sind in der Kloster- und Stadtinformation auf dem Kirchplatz erhältlich.

Öffnungszeiten der Kloster- und Stadtinformation

                                           vom 1. März bis  31. Oktober 2023                                                                                        Dienstag – Freitag: 10 – 17 Uhr                                                   Samstag, Sonntag, an Feiertagen: 11 – 17 Uhr

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STADTRADELN

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STADTRADELN.de

Hallo liebe Fahrradfahrer und Klimaschützer,

     das Klima schützen, den Radverkehr fördern, die Lebensqualität steigern und für die Gesundheit radeln. Das ist die Devise der Aktion STADTRADELN. Der Landkreis Nordwestmecklenburg hat sich dazu angemeldet und wir können mitmachen. Hättet Ihr Lust dazu?

Aktionszeitraum 21-Tage STADTRADELN 27.08. – 16.09.2023

Worum geht es?

  • Das Ziel des STADTRADELN ist es, innerhalb von 21 Tagen möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen.
    Dabei sind die Teilnehmer motiviert das Auto gegen das Fahrrad zu tauschen und alltägliche Wege und Freizeitaktivitäten mit dem Fahrrad zu gestalten.
  • Nach den Ferien geht’s los, während des Aktionszeitraums vom 27. August bis zum 16. September 2023 tragen Radelnde die zurückgelegten Kilometer über den sogenannten Online-Radelkalender ein.
  • Die Ergebnisse der Kommunen und Teams werden auf der STADTRADELN-Internetseite veröffentlicht, sodass sowohl bundesweite Vergleiche zwischen den Kommunen als auch Teamvergleiche innerhalb der Kommune möglich sind und für zusätzliche Motivation sorgen.
    Leistungen der einzelnen Teilnehmenden werden nicht öffentlich dargestellt.

Wer kann mitmachen?

  • Alle die im Landkreis Nordwestmecklenburg wohnen, arbeiten, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen.
  • Gefahren wird in Teams, ein Team besteht aus mindestens 2 Personen, wobei der Teamkapitän das Team anmeldet. Die Teilnehmer treten dann einem Team bei. Teams können z.B. sein:
    • Familien, Freundeskreise
    • Schulen, Schulklassen
    • Vereine, Interessensgruppen
    • Kommunalpolitiker, Parteien
    • Firmen, Unternehmen, Geschäfte
  • Das Team „Offenes Team – Rehna“ steht für jeden offen, der zwar mitfahren aber kein eigenes Team gründen möchte, bzw. noch keinem Team angehört.

Wie kann ich mitmachen?

  • Die Anmeldung kann online kostenfrei unter https://www.stadtradeln.de/landkreis-nordwestmecklenburg erfolgen.
    Für diejenigen, die keinen Internetzugang besitzen, hilft die lokale STADTRADELN-Koordinatorin Frau Tebbe gerne weiter: Klimaschutzmanagerin von Rehna und Gadebusch, Tel.: 038872 – 929 230
  • Für registrierte Teilnehmende gibt es nach dem Aktionszeitraum eine siebentägige Nachtragefrist.

Wie funktioniert das Kilometersammeln?

  • Teilnehmende mit Internetzugang registrieren sich mit ihrem Namen und ihrer E-Mail-Adresse für den Online-Radelkalender. Nach erfolgreicher Registrierung können dann dort die Kilometer eingetragen werden, die automatisch dem Team und der Kommune gutgeschrieben werden.
  • Teilnehmende mit einem Smartphone können über die kostenfreie STADTRADELN-App (für Android und iOS-Systeme) Kilometer eintragen:
    • per Hand oder
    • via GPS-Funktion, die die exakte Route aufführt und die zurückgelegten Kilometer berechnet.
  • bitte weitersagen: Teilnehmende ohne Internetzugang registrieren sich direkt bei der lokalen Koordination (Amt Rehna, Frau Tebbe). Dort werden Kilometererfassungsbögen bereitgestellt, sodass handschriftlich die erradelten Kilometer abgegeben werden können.

Was gibt es noch zu beachten?

  • Es können auch erradelte Kilometer für mehrere Radelnde im selben Account eingetragen werden (z. B. für Familien, Schulklassen etc.). WICHTIG: Die genaue Anzahl an Personen, für die Kilometer eingetragen werden, muss angegeben werden.
  • Wie detailliert die Kilometer erfasst werden (einzeln, täglich oder maximal jeweils zum Ende einer jeden STADTRADELN-Woche), liegt im Ermessen der Radelnden. Hier wird auf Vertrauen gesetzt.
  • Bis einschließlich zum letzten der 21 STADTRADELN-Tage können Teams gegründet oder sich einem Team angeschlossen werden.
  • Nachträge der Kilometer sind ebenfalls möglich, solange sie innerhalb des 21-tägigen Aktionszeitraums erradelt wurden. Danach sind keine Einträge oder Änderungen mehr möglich!
  • Wo die Radkilometer zurückgelegt werden ist nicht relevant, denn Klimaschutz endet an keiner Stadt- oder Landesgrenze.
  • Lediglich (Rad)Wettkämpfe und Trainings auf stationären Fahrrädern (Indoorbikes, Spinbikes etc.) sind vom Kilometersammeln ausgeschlossen.

Wie radel ich in einem Team? Kann ich Unterteams bilden?

  • Radelnde können innerhalb ihres Teams (Unternehmen, Schule, Verwaltung, Verein o. Ä.) Unterteams gründen (z. B. für jede Abteilung oder Klasse) und den Wettbewerb so noch spannender gestalten. Die erradelten Kilometer zählen für das jeweilige Unterteam und das Hauptteam.
  • Radelnde müssen sich bei der Registrierung zunächst einem Team zuordnen. Anschließend können sie im eingeloggten Bereich unter „Mein Team“ ein „neues Unterteam gründen“. Sie werden dann automatisch Team-Captain ihres Unterteams.
  • Alternativ kann auch der Team-Captain eines Hauptteams zugehörige Unterteams gründen. In diesem Falle verbleibt die Person Captain im Hauptteam und wechselt nicht automatisch ins Unterteam, hat aber Zugriff auf die Daten der Mitglieder des Unterteams.
    • Es können auch erradelte Kilometer für mehrere Radelnde im selben Account eingetragen werden (z. B. für Familien, Schulklassen etc.). WICHTIG: Die genaue Anzahl an Personen, für die Kilometer eingetragen werden, muss unter „Einstellungen“ angegeben werden
  • Wenn über einen Account km für mehrere Personen eingetragen werden sollen, gibt es einige Punkte zu beachten.
    • Zunächst muss in den Account-Einstellungen bei Anzahl der Personen die entsprechende Menge angegeben und gespeichert werden.
    • Beim Eintragen der km übers km-Buch muss dann immer jeder geradelte km eingetragen werden. Wenn also 4 Personen jeweils eine Strecke von 20 km geradelt sind, müssen 80 km eingetragen werden (4*20 km). Die km werden nämlich nicht automatisch mit den Personen multipliziert, denn es radeln ja nicht immer alle über den Account verwalteten Personen die gleiche Strecke.
    • Wird die STADTRADELN-App zum Tracken einer Strecke benutzt, werden stets nur für eine Person Kilometer aufgezeichnet  – die Kilometer werden auch hier nicht automatisch anhand der hinterlegten Personenanzahl hochgerechnet und müssen händisch im km-Buch nachgetragen werden.

Wie kann ich Leute ins Team einladen?

  • Um dein Team zu vergrößern und Radler*innen dazu einzuladen, logge dich einfach hierzu in deinen Account ein und gehe auf ‚Mein Team‘. Ganz oben auf der Seite findest du ein Dropdown-Menü. Hier kannst du wählen: Lasse dir einen Einladungslink generieren, welchen du beliebig weiterverbreiten kannst oder wähle die Option ‚STADTRADELN per E-Mail empfehlen‘ um über das Portal direkt eine Mail an alle Personen zu versenden, die du für das STADTRADELN und dein Team gewinnen möchtest.
  • Die Personen, die du gerne einladen möchtest, können sich dann ganz bequem über einen Klick auf den Link registrieren – deine Kommune und das Team sind dann bereits vorausgewählt.

Die Teilnahme am STADTRADELN ist freiwillig und erfolgt auf eigene Gefahr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Energieberatung

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Ausblick 2020

Sehr geehrte Bürger und Bürgerinnen von Rehna,

willkommen im neuen Jahrzehnt! Wir sind aus der Winterpause zurück und freuen uns auf die weitere Arbeit mit Ihnen an der Vision „Klimaschutz in der Zukunftsstadt Rehna“. Aktuell beraten wir in den verschiedenen Gremien der Verwaltung die Potentiale und die mit Ihnen gemeinsam erarbeiteten Maßnahmenvorschläge für das Klimaschutzkonzept Rehna.

Das Konzept wird in Form eines Berichts in den nächsten Wochen erstellt. Anschließend wird es in der Stadtvertretung beraten. Voraussichtlich im März ist eine abschließende Bürgerversammlung mit der Vorstellung unserer Ergebnisse und Ihrer Vorschläge geplant.

Bei Nachfragen und Anregungen wenden Sie sich bitte direkt an Andre Schmidt (Trigenius) a.schmidt@trigenius-gmbh.de.

Viele Grüße

Ihr Klimaschutz-Team Rehna

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„Der direkte Vergleich zeigt: Wir haben enorme Stromeinsparungen“

Serie Klimaschützer: Bürgermeister Hans Jochen Oldenburg und Bauamtsleiter Dirk Groth im Gespräch

von Anne Kraft

Bürgermeister Hans Jochen Oldenburg im Amt Rehna

„Stetig, aber weitgehend unbemerkt vollzieht sich derzeit an Deutschlands Straßen ein folgenreicher Wandel,“ schreibt die WELT 2015. Im Amtsbereich Rehna hat dieser Wandel auch die Ortsteile, Gebäude und Privathaushalte ergriffen. Gemeint ist die Umstellung von Leuchten auf Licht emittierende Dioden (LED). In die Zuständigkeit der kommunalen Daseinsvorsorge und damit des Amtes fallen dabei die Straßenbeleuchtung und die kommunalen Liegenschaften, z.B. das Amtsgebäude, Schulen und Kitas.

Die Straßenbeleuchtung in Rehna und den Ortsteilen Brützkow und Othenstorf ist mittlerweile fast komplett auf LED umgerüstet. Die 85 Leuchten in der Gemeinde Carlow sollen im nächsten Frühjahr folgen. In den Ortsteilen Törber und Löwitz wird die Umrüstung im Bauausschuss derzeit diskutiert. „Jedes Jahr eine gute Tat,“ sagt Bauamtsleiter Dirk Groth. Er ist für die Beschaffung der neuen Leuchtmittel bei den Herstellern zuständig und von der Technik überzeugt, „Die Lebensdauer ist erheblich länger und bisher war der Ausfall fast null. Wir hatten nur einen Überspannungsschaden durch Gewitter, aber das kann passieren.“

Bisher wurde im Amtsbereich circa 60% der gesamten Straßenbeleuchtung gegen LEDs ausgetauscht, das sind rund 500 Leuchten. „Die Stromeinsparungen sind enorm. Wir haben bis 70% Einsparungen, obwohl das alte Netz gelassen wird,“ ist Herr Groth positiv überrascht. Ausgetauscht werden die Steigleitungen im Mast, der Übergangskasten, die Belegungsleiste und die Lampe. „Das dauert pro Leuchte vielleicht 30 Minuten.“ Das Amt Rehna unterstützt die Kommunen mit Informationen über Fördermöglichkeiten, zeigt Referenzen und übernimmt den Austausch. „Das Amt muss es anstoßen, denn es hat die meisten Informationen  dazu, aber die Gemeinde muss es beschließen,“ erläutert Hans Jochen Oldenburg, Bürgermeister der Stadt Rehna.

Eco-Label (Die kalkulierte Einsparung ergibt sich aus 60% Umrüstungsquote und 70% Einsparung im umgerüsteten Bereich macht 42% Einsparung.) (c) Trigenius

Mit dem Austausch ist es aber nicht getan. Auch die Steuerung der LEDs ist verantwortlich für den Stromverbrauch und hat damit Einfluss auf die Effizienz der Klimaschutzmaßnahme. „In einigen Fällen war die Einsparung nur 40%. Da habe ich gesagt, das passt doch nicht!“, wundert sich der Bauamtsleiter. Der Grund war einfach: wo früher die Straßenbeleuchtung ab 22Uhr ausgeschaltet wurde, lief sie jetzt nachts durch. „Das passt dann von der Einsparung nicht mehr.“

Dabei gibt es vielfältige Möglichkeiten der Steuerung:

  1. die erwähnte Nachtabschaltung,
  2. das Ausschalten jeder zweiten Lampe,
  3. Dimmung der LED-Leuchten auf  50%, oder
  4. On-demand Lampen, welche sensor-gesteuert für Autos und Fußgänger angehen, aber störanfälliger sind.

Schulbushaltestelle mit moderner Solarbeleuchtung an der Bundestraße

Dank einer Kombination aus Solarpanel, Batterie und Zeitsteuerung hat auch die Schulbushaltestelle an der Bundestraße in der Nähe von Nesow endlich Licht. „Die Eltern hatten sich wegen fehlender Beleuchtung beschwert – mit Recht!“, sagt Herr Oldenburg. „Das Amt wollte etwas für Sicherheit der Kinder tun,“ ergänzt Herr Groth. Auch hier wurden die Optionen abgewogen. Statt der teuren Verlegung eines Stromzugangs entschied man sich mit einer Investition von ca. 3000€ für die autarke Lösung, programmiert nach dem Busfahrplan.

Wie geht es weiter? Zunächst soll das Amtsgebäude mithilfe von Förderprogrammen auf LED umgestellt werden und damit Experimentierfeld und Vorbild sein. „Das wurde vor ein paar Jahren schon angesprochen und dann wieder aus den Augen verloren. Jetzt soll die gesamte Innenbeleuchtung ausgetauscht werden,“ sagt Herr Groth motiviert. In Rehna sollen die Ganztagsschule und die Kita folgen und auch in Schlagsdorf gibt es in der Kita, sowie der Regional- und Hauptschule noch Potential.

Autarkte Stromerzeugung

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„Eigenen Strom produzieren und andere unterstützen“

Serie Klimaschützer: Familie Neumann aus Rehna im Gespräch

von Anne Kraft

Das 1999 von Familie Neumann erbaute Haus liegt malerisch zwischen dem Kuhmoor und den Feuchtwiesen im Radegasttal. Von Anfang an hatte Herr Neumann den Wunsch, energieautark zu leben. Mit Photovoltaik (PV) für Strom, Geothermie oder Holzhackschnitzeln für Wärme kein Problem, oder? Allerdings war in den 90ern die Technik im Bereich PV und Heizungsanlagen noch nicht so weit fortgeschritten wie heute. So fing Familie Neumann klein an und vertraute auf die technischen Entwicklungen.

Zunächst wurde ein Lehmofen im Wohn- und Esszimmer gebaut. „Mein Mann hat davon geträumt, sich abends auf den warmen Ofen zu legen,“ verrät Frau Neumann. „Wenn der Ofen nicht ganz heiß ist, kann man sich zwar nicht drauflegen, aber immerhin anlehnen. Als unsere Kinder klein waren, haben sie dann oben auf dem Ofen gesessen.“ Der Ofen verbreitet wohlige Gemütlichkeit und heizt auch gleich noch den Flur mit. Im Gegensatz zu Metallöfen, die mehr der Optik dienen, strahlt der Ofen die Wärme lange ab. Das Holz aus dem eigenen Garten reicht dank der rasant wachsenden Weiden für den ganzen Winter.

Die Photovoltaik-Anlage produziert seit Jahren eigenen Strom – und seit der Reinigung 2017 noch mehr

Über einen kleinen Artikel wurde die Familie auf den aus einer Bürgerinitiative im Schwarzwald hervorgegangenen Energieanbieter Elektrizitätswerke Schönau (EWS) aufmerksam. „Wir sind gleich begeistert gewesen und fanden das unterstützenswert“, sagt Frau Neumann. Die Bürgerinitiative „Eltern für eine atomfreie Zukunft“ hatte sich 1986  als Reaktion auf das Reaktorunglück in Tschernobyl gegründet. Ziel war von Atomstrom und Kohle weg- und hin zu weniger, aber dafür ökologischem Strom zu kommen. Kabarett, Stromsparwettbewerbe, Energiespartipps und andere ungewöhnliche Aktionen der „Stromrebellen“ sorgten für Aufsehen und führten 1994 zur Gründung von EWS – bis heute Symbol der Anti-Atomkraft-Bewegung. Die energiesparfördernden Tarife und Unterstützungen für ökologische Stromerzeugung waren für Familie Neumann attraktiv.

Heute prangt auf dem Dach der Familie eine moderne PV-Anlage mit einer Leistung von ca. 12kW. Für die Investition von 25.000€ nahmen sie 2011 einen Kredit auf, „den wir laut dem Gerät, welches den erzeugten Strom anzeigt, schon zurückgezahlt haben.“ Für jedes eingespeiste Watt bekommt die Familie vom Netzbetreiber WEMAG eine Vergütung, aber „man verkauft ja nicht allen Strom“. Durch die eigene Nutzung des Stroms sinken bei ihnen darüber hinaus die Stromkosten. Weil es bisher keine lohnenswerten Speicher gibt, bezieht die Familie bis heute ihren Strom bei der EWS. „Die Preise waren jahrelang günstig und nur wegen ein paar Cent wechseln wir nicht“, erklärt Frau Neumann. Zudem bekommt die Familie bis heute durch EWS einen jährlichen Bonus von 500€, weil „wir zu Beginn ein bisschen geackert haben“, freut sich Frau Neumann. „Den bekam man, wenn man eine eigene PV-Anlage installiert und pro kW einen Haushalt akquiriert, der zu EWS wechselt.“

Die PV-Anlage in der Abendsonne

Kleine Umstellungen wie der systematische Ersatz der Glühbirnen durch LEDs im ganzen Haus machen sich ebenfalls bemerkbar. Frau Neumann ist überrascht von den Einsparungen: „Wir haben ja drei Kinder, das sind richtige Nachtschwärmer und ständig werden irgendwelche Geräte geladen und das Licht ist an – trotzdem haben wir im letzten Jahr 80€ Stromkosten erstattet bekommen.“

Wie geht es weiter? Die fünftköpfige Familie pendelt zur Schule nach Schwerin und zum Arbeiten täglich nach Lübeck. Da es für die Autofahrten der Eltern aufgrund der fehlenden Zugverbindung nach Lübeck keine Alternative gibt, teilt sich das Ehepaar durch Koordination der Fahrten ein Auto.  „Die Elektroautos, die wir richtig gut finden, kann man noch nicht bezahlen,“ bedauert Frau Neumann. Ihr Mann hat einen Traum, „irgendwann haben wir so ein Auto.“ Sie ist optimistisch. „Das ist wie mit PV-Anlagen,  die gab es als wir das Haus gebaut haben auch noch nicht, so dass wir gesagt haben, so jetzt schlagen wir zu. Aber die Technik geht ja doch immer voran.“

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„Im Grünen lässt sich Klimaschutz gut mit Lebensqualität vereinbaren“

Serie Klimaschützer: Dorfbewohner Volker Lüders aus Törber im Gespräch

von Anne Kraft

Was machen zwei Stadtmenschen in einem 25-Seelen Dorf ohne Bahnhof, Supermarkt und Arzt? Volker Lüders und seine Frau kommen aus Schwerin und wohnten über zehn Jahre in einer hübschen Stadtwohnung in Rehna. Als die Kinder aus dem Haus waren, reichte es ihnen. „Man hat kurze Wege zum Einkaufen, Kindergarten, Arzt und alles,“ aber „tritt man aus dem Haus ist vorne die Bundesstraße und nicht ein Quadratmeter eigenes Grün,“ begründet Herr Lüders ihre Entscheidung.

Volker Lüders vor dem gemeinsamen Holzhaus in Törber

So bauten sie im mittlerweile zu Rehna eingemeindeten Dorf Törber das 11. Haus im Dorf. In und mit der Natur leben und sich dafür verantwortlich fühlen, lautet ihre Devise. So war die Entscheidung für ein Niedrigenergiehaus und den nachwachsenden Baustoff Holz von Anfang an klar. „Das Schöne an Holz ist auch die Lebensqualität. In einem Holzhaus haben Sie keinen Schimmel,“ erläutert Herr Lüders die Entscheidung. Auch bei der Dämmung spielte Nachhaltigkeit eine Rolle. „Dämmwolle hat zwar gute Dämmwerte, aber bei der Umweltverträglichkeit gibt es Fragezeichen.“ So wurde die Alternative Isofloc gewählt. Dem Ehepaar war es wichtig, dass sie durch den Architekten intensiv in die Entscheidungsprozesse während des Hausbaus einbezogen werden und sich zwischen mehreren Alternativen entscheiden konnten. Photovoltaik war dabei zwar eine Option aber dann nicht praktikabel. „Zuerst wollten wir auch Solarstrom, aber die Ausrichtung des Hauses hat nicht gepasst.“

Eco-Label (Zugrundeliegende Randbedingungen: typischer Neubaustandard, Nutzfläche von 100 m²) (c) Trigenius

Im Wärmebereich gab es dafür passende Optionen. „Wir haben uns bewusst für Erdwärme entschieden,“ sagt Herr Lüders und führt aus, „ Es war für uns sehr verblüffend, wie man mit einem klimafreundlichen Heizungssystem nicht nur Platz, sondern auch viel Geld sparen kann. Das war uns im Vorhinein nicht so bewusst und auch nicht so wichtig.“ Die Heizschlangen liegen alle unterirdisch und man braucht im Gegensatz zu einer Öl- oder Gasheizung keinen Tank, sondern nur die kleine „Tonne“  neben dem Car-Port – man übersieht sie fast. Die 100m² Wohnfläche werden über eine Fußbodenheizung beheizt, die über den Abstand der Heizschlangen die Temperatur der Räume entsprechend der Nutzungsform regelt. Ihre Heizkosten liegen im Vergleich zur ähnlich großen Stadtwohnung bei 25% – eine Ersparnis von 75% Heizbedarf.  Der Kamin passt zwar nicht ins Heizungskonzept, meint Herr Lüders, aber da sie über Freunde mit Holz versorgt werden, gönnt ihn sich das Ehepaar als kleinen Luxus und Wohlfühlecke in Herbst und Winter.

Ein modernes Holzhaus in ländlicher Idylle – dank unterirdischer Heizungstechnik

Mit dem Umzug ins Dorf gewann auch das Thema Mobilität für die beiden Lehrer an Bedeutung. Für die Fahrt zur Schule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche in Schwerin nutzen beide das Auto. Neben dem Unterricht sind Herr und Frau Lüders in verschiedenen Vereinen aktiv und betreuen das außerschulische Angebot. „Ich betreue das Training für die Rollstuhlbasketballer und Tischtennisspieler am Nachmittag und Abend, da kann meine Frau nicht jedes Mal auf mich warten,“ seufzt Herr Lüders. Da Bus und Bahn von Angebot und Preis nicht attraktiv sind, fahren sie an manchen Tagen so mit zwei Autos nach Schwerin und zurück.

Mit dem Umzug kam ein weiterer Aha-Effekt beim Thema Mülltrennung. Während sie in Rehna den Bio-Müll gemeinsam mit dem Abfall entsorgten, wird er heute kompostiert. „Ich hatte die Einsicht aber es wäre viel zu aufwändig gewesen,“ schaut Herr Lüders zurück. Dann der Umzug „und dann kam raus: 80% vom Müll ist Bio-Müll, das ist Irrsinn! Wir haben, seitdem wir den Biomüll auch noch trennen, kaum noch Hausmüll.“ Das neue Hobby Garten tut so der Umwelt aber auch Ehepaar Lüders gut.

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