
STADTRADELN

Hallo liebe Fahrradfahrer und Klimaschützer,
das Klima schützen, den Radverkehr fördern, die Lebensqualität steigern und für die Gesundheit radeln. Das ist die Devise der Aktion STADTRADELN. Der Landkreis Nordwestmecklenburg hat sich dazu angemeldet und wir können mitmachen. Hättet Ihr Lust dazu?
Aktionszeitraum 21-Tage STADTRADELN 27.08. – 16.09.2023
Worum geht es?
Wer kann mitmachen?
Wie kann ich mitmachen?
Wie funktioniert das Kilometersammeln?
Was gibt es noch zu beachten?
Wie radel ich in einem Team? Kann ich Unterteams bilden?
Wie kann ich Leute ins Team einladen?
Die Teilnahme am STADTRADELN ist freiwillig und erfolgt auf eigene Gefahr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Sehr geehrte Bürger und Bürgerinnen von Rehna,
willkommen im neuen Jahrzehnt! Wir sind aus der Winterpause zurück und freuen uns auf die weitere Arbeit mit Ihnen an der Vision „Klimaschutz in der Zukunftsstadt Rehna“. Aktuell beraten wir in den verschiedenen Gremien der Verwaltung die Potentiale und die mit Ihnen gemeinsam erarbeiteten Maßnahmenvorschläge für das Klimaschutzkonzept Rehna.
Das Konzept wird in Form eines Berichts in den nächsten Wochen erstellt. Anschließend wird es in der Stadtvertretung beraten. Voraussichtlich im März ist eine abschließende Bürgerversammlung mit der Vorstellung unserer Ergebnisse und Ihrer Vorschläge geplant.
Bei Nachfragen und Anregungen wenden Sie sich bitte direkt an Andre Schmidt (Trigenius) a.schmidt@trigenius-gmbh.de.
Viele Grüße
Ihr Klimaschutz-Team Rehna
Serie Klimaschützer: Bürgermeister Hans Jochen Oldenburg und Bauamtsleiter Dirk Groth im Gespräch
von Anne Kraft
„Stetig, aber weitgehend unbemerkt vollzieht sich derzeit an Deutschlands Straßen ein folgenreicher Wandel,“ schreibt die WELT 2015. Im Amtsbereich Rehna hat dieser Wandel auch die Ortsteile, Gebäude und Privathaushalte ergriffen. Gemeint ist die Umstellung von Leuchten auf Licht emittierende Dioden (LED). In die Zuständigkeit der kommunalen Daseinsvorsorge und damit des Amtes fallen dabei die Straßenbeleuchtung und die kommunalen Liegenschaften, z.B. das Amtsgebäude, Schulen und Kitas.
Die Straßenbeleuchtung in Rehna und den Ortsteilen Brützkow und Othenstorf ist mittlerweile fast komplett auf LED umgerüstet. Die 85 Leuchten in der Gemeinde Carlow sollen im nächsten Frühjahr folgen. In den Ortsteilen Törber und Löwitz wird die Umrüstung im Bauausschuss derzeit diskutiert. „Jedes Jahr eine gute Tat,“ sagt Bauamtsleiter Dirk Groth. Er ist für die Beschaffung der neuen Leuchtmittel bei den Herstellern zuständig und von der Technik überzeugt, „Die Lebensdauer ist erheblich länger und bisher war der Ausfall fast null. Wir hatten nur einen Überspannungsschaden durch Gewitter, aber das kann passieren.“
Bisher wurde im Amtsbereich circa 60% der gesamten Straßenbeleuchtung gegen LEDs ausgetauscht, das sind rund 500 Leuchten. „Die Stromeinsparungen sind enorm. Wir haben bis 70% Einsparungen, obwohl das alte Netz gelassen wird,“ ist Herr Groth positiv überrascht. Ausgetauscht werden die Steigleitungen im Mast, der Übergangskasten, die Belegungsleiste und die Lampe. „Das dauert pro Leuchte vielleicht 30 Minuten.“ Das Amt Rehna unterstützt die Kommunen mit Informationen über Fördermöglichkeiten, zeigt Referenzen und übernimmt den Austausch. „Das Amt muss es anstoßen, denn es hat die meisten Informationen dazu, aber die Gemeinde muss es beschließen,“ erläutert Hans Jochen Oldenburg, Bürgermeister der Stadt Rehna.
Eco-Label (Die kalkulierte Einsparung ergibt sich aus 60% Umrüstungsquote und 70% Einsparung im umgerüsteten Bereich macht 42% Einsparung.) (c) Trigenius
Mit dem Austausch ist es aber nicht getan. Auch die Steuerung der LEDs ist verantwortlich für den Stromverbrauch und hat damit Einfluss auf die Effizienz der Klimaschutzmaßnahme. „In einigen Fällen war die Einsparung nur 40%. Da habe ich gesagt, das passt doch nicht!“, wundert sich der Bauamtsleiter. Der Grund war einfach: wo früher die Straßenbeleuchtung ab 22Uhr ausgeschaltet wurde, lief sie jetzt nachts durch. „Das passt dann von der Einsparung nicht mehr.“
Dabei gibt es vielfältige Möglichkeiten der Steuerung:
Dank einer Kombination aus Solarpanel, Batterie und Zeitsteuerung hat auch die Schulbushaltestelle an der Bundestraße in der Nähe von Nesow endlich Licht. „Die Eltern hatten sich wegen fehlender Beleuchtung beschwert – mit Recht!“, sagt Herr Oldenburg. „Das Amt wollte etwas für Sicherheit der Kinder tun,“ ergänzt Herr Groth. Auch hier wurden die Optionen abgewogen. Statt der teuren Verlegung eines Stromzugangs entschied man sich mit einer Investition von ca. 3000€ für die autarke Lösung, programmiert nach dem Busfahrplan.
Wie geht es weiter? Zunächst soll das Amtsgebäude mithilfe von Förderprogrammen auf LED umgestellt werden und damit Experimentierfeld und Vorbild sein. „Das wurde vor ein paar Jahren schon angesprochen und dann wieder aus den Augen verloren. Jetzt soll die gesamte Innenbeleuchtung ausgetauscht werden,“ sagt Herr Groth motiviert. In Rehna sollen die Ganztagsschule und die Kita folgen und auch in Schlagsdorf gibt es in der Kita, sowie der Regional- und Hauptschule noch Potential.
Autarkte Stromerzeugung
Serie Klimaschützer: Familie Neumann aus Rehna im Gespräch
von Anne Kraft
Das 1999 von Familie Neumann erbaute Haus liegt malerisch zwischen dem Kuhmoor und den Feuchtwiesen im Radegasttal. Von Anfang an hatte Herr Neumann den Wunsch, energieautark zu leben. Mit Photovoltaik (PV) für Strom, Geothermie oder Holzhackschnitzeln für Wärme kein Problem, oder? Allerdings war in den 90ern die Technik im Bereich PV und Heizungsanlagen noch nicht so weit fortgeschritten wie heute. So fing Familie Neumann klein an und vertraute auf die technischen Entwicklungen.
Zunächst wurde ein Lehmofen im Wohn- und Esszimmer gebaut. „Mein Mann hat davon geträumt, sich abends auf den warmen Ofen zu legen,“ verrät Frau Neumann. „Wenn der Ofen nicht ganz heiß ist, kann man sich zwar nicht drauflegen, aber immerhin anlehnen. Als unsere Kinder klein waren, haben sie dann oben auf dem Ofen gesessen.“ Der Ofen verbreitet wohlige Gemütlichkeit und heizt auch gleich noch den Flur mit. Im Gegensatz zu Metallöfen, die mehr der Optik dienen, strahlt der Ofen die Wärme lange ab. Das Holz aus dem eigenen Garten reicht dank der rasant wachsenden Weiden für den ganzen Winter.
Die Photovoltaik-Anlage produziert seit Jahren eigenen Strom – und seit der Reinigung 2017 noch mehr
Über einen kleinen Artikel wurde die Familie auf den aus einer Bürgerinitiative im Schwarzwald hervorgegangenen Energieanbieter Elektrizitätswerke Schönau (EWS) aufmerksam. „Wir sind gleich begeistert gewesen und fanden das unterstützenswert“, sagt Frau Neumann. Die Bürgerinitiative „Eltern für eine atomfreie Zukunft“ hatte sich 1986 als Reaktion auf das Reaktorunglück in Tschernobyl gegründet. Ziel war von Atomstrom und Kohle weg- und hin zu weniger, aber dafür ökologischem Strom zu kommen. Kabarett, Stromsparwettbewerbe, Energiespartipps und andere ungewöhnliche Aktionen der „Stromrebellen“ sorgten für Aufsehen und führten 1994 zur Gründung von EWS – bis heute Symbol der Anti-Atomkraft-Bewegung. Die energiesparfördernden Tarife und Unterstützungen für ökologische Stromerzeugung waren für Familie Neumann attraktiv.
Heute prangt auf dem Dach der Familie eine moderne PV-Anlage mit einer Leistung von ca. 12kW. Für die Investition von 25.000€ nahmen sie 2011 einen Kredit auf, „den wir laut dem Gerät, welches den erzeugten Strom anzeigt, schon zurückgezahlt haben.“ Für jedes eingespeiste Watt bekommt die Familie vom Netzbetreiber WEMAG eine Vergütung, aber „man verkauft ja nicht allen Strom“. Durch die eigene Nutzung des Stroms sinken bei ihnen darüber hinaus die Stromkosten. Weil es bisher keine lohnenswerten Speicher gibt, bezieht die Familie bis heute ihren Strom bei der EWS. „Die Preise waren jahrelang günstig und nur wegen ein paar Cent wechseln wir nicht“, erklärt Frau Neumann. Zudem bekommt die Familie bis heute durch EWS einen jährlichen Bonus von 500€, weil „wir zu Beginn ein bisschen geackert haben“, freut sich Frau Neumann. „Den bekam man, wenn man eine eigene PV-Anlage installiert und pro kW einen Haushalt akquiriert, der zu EWS wechselt.“
Kleine Umstellungen wie der systematische Ersatz der Glühbirnen durch LEDs im ganzen Haus machen sich ebenfalls bemerkbar. Frau Neumann ist überrascht von den Einsparungen: „Wir haben ja drei Kinder, das sind richtige Nachtschwärmer und ständig werden irgendwelche Geräte geladen und das Licht ist an – trotzdem haben wir im letzten Jahr 80€ Stromkosten erstattet bekommen.“
Wie geht es weiter? Die fünftköpfige Familie pendelt zur Schule nach Schwerin und zum Arbeiten täglich nach Lübeck. Da es für die Autofahrten der Eltern aufgrund der fehlenden Zugverbindung nach Lübeck keine Alternative gibt, teilt sich das Ehepaar durch Koordination der Fahrten ein Auto. „Die Elektroautos, die wir richtig gut finden, kann man noch nicht bezahlen,“ bedauert Frau Neumann. Ihr Mann hat einen Traum, „irgendwann haben wir so ein Auto.“ Sie ist optimistisch. „Das ist wie mit PV-Anlagen, die gab es als wir das Haus gebaut haben auch noch nicht, so dass wir gesagt haben, so jetzt schlagen wir zu. Aber die Technik geht ja doch immer voran.“
Serie Klimaschützer: Dorfbewohner Volker Lüders aus Törber im Gespräch
von Anne Kraft
Was machen zwei Stadtmenschen in einem 25-Seelen Dorf ohne Bahnhof, Supermarkt und Arzt? Volker Lüders und seine Frau kommen aus Schwerin und wohnten über zehn Jahre in einer hübschen Stadtwohnung in Rehna. Als die Kinder aus dem Haus waren, reichte es ihnen. „Man hat kurze Wege zum Einkaufen, Kindergarten, Arzt und alles,“ aber „tritt man aus dem Haus ist vorne die Bundesstraße und nicht ein Quadratmeter eigenes Grün,“ begründet Herr Lüders ihre Entscheidung.
So bauten sie im mittlerweile zu Rehna eingemeindeten Dorf Törber das 11. Haus im Dorf. In und mit der Natur leben und sich dafür verantwortlich fühlen, lautet ihre Devise. So war die Entscheidung für ein Niedrigenergiehaus und den nachwachsenden Baustoff Holz von Anfang an klar. „Das Schöne an Holz ist auch die Lebensqualität. In einem Holzhaus haben Sie keinen Schimmel,“ erläutert Herr Lüders die Entscheidung. Auch bei der Dämmung spielte Nachhaltigkeit eine Rolle. „Dämmwolle hat zwar gute Dämmwerte, aber bei der Umweltverträglichkeit gibt es Fragezeichen.“ So wurde die Alternative Isofloc gewählt. Dem Ehepaar war es wichtig, dass sie durch den Architekten intensiv in die Entscheidungsprozesse während des Hausbaus einbezogen werden und sich zwischen mehreren Alternativen entscheiden konnten. Photovoltaik war dabei zwar eine Option aber dann nicht praktikabel. „Zuerst wollten wir auch Solarstrom, aber die Ausrichtung des Hauses hat nicht gepasst.“
Eco-Label (Zugrundeliegende Randbedingungen: typischer Neubaustandard, Nutzfläche von 100 m²) (c) Trigenius
Im Wärmebereich gab es dafür passende Optionen. „Wir haben uns bewusst für Erdwärme entschieden,“ sagt Herr Lüders und führt aus, „ Es war für uns sehr verblüffend, wie man mit einem klimafreundlichen Heizungssystem nicht nur Platz, sondern auch viel Geld sparen kann. Das war uns im Vorhinein nicht so bewusst und auch nicht so wichtig.“ Die Heizschlangen liegen alle unterirdisch und man braucht im Gegensatz zu einer Öl- oder Gasheizung keinen Tank, sondern nur die kleine „Tonne“ neben dem Car-Port – man übersieht sie fast. Die 100m² Wohnfläche werden über eine Fußbodenheizung beheizt, die über den Abstand der Heizschlangen die Temperatur der Räume entsprechend der Nutzungsform regelt. Ihre Heizkosten liegen im Vergleich zur ähnlich großen Stadtwohnung bei 25% – eine Ersparnis von 75% Heizbedarf. Der Kamin passt zwar nicht ins Heizungskonzept, meint Herr Lüders, aber da sie über Freunde mit Holz versorgt werden, gönnt ihn sich das Ehepaar als kleinen Luxus und Wohlfühlecke in Herbst und Winter.
Mit dem Umzug ins Dorf gewann auch das Thema Mobilität für die beiden Lehrer an Bedeutung. Für die Fahrt zur Schule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche in Schwerin nutzen beide das Auto. Neben dem Unterricht sind Herr und Frau Lüders in verschiedenen Vereinen aktiv und betreuen das außerschulische Angebot. „Ich betreue das Training für die Rollstuhlbasketballer und Tischtennisspieler am Nachmittag und Abend, da kann meine Frau nicht jedes Mal auf mich warten,“ seufzt Herr Lüders. Da Bus und Bahn von Angebot und Preis nicht attraktiv sind, fahren sie an manchen Tagen so mit zwei Autos nach Schwerin und zurück.
Mit dem Umzug kam ein weiterer Aha-Effekt beim Thema Mülltrennung. Während sie in Rehna den Bio-Müll gemeinsam mit dem Abfall entsorgten, wird er heute kompostiert. „Ich hatte die Einsicht aber es wäre viel zu aufwändig gewesen,“ schaut Herr Lüders zurück. Dann der Umzug „und dann kam raus: 80% vom Müll ist Bio-Müll, das ist Irrsinn! Wir haben, seitdem wir den Biomüll auch noch trennen, kaum noch Hausmüll.“ Das neue Hobby Garten tut so der Umwelt aber auch Ehepaar Lüders gut.
Am 29.10.2019 trafen sich im Amt Rehna Interessierte aus Unternehmen und Betrieben, Stadtvertreter*innen und Bürger*innen, um gemeinsam über Maßnahmenentwürfe für Klimaschutz im betrieblichen und privaten Bereich zu diskutieren. Die Präsentation finden sie HIER. Folgende Ideen wurden vorgestellt:
Klimaschutz in Betrieben und Unternehmen
Klimaschutz Zuhause
Serie Klimaschützer: Unternehmensvertreter Martin Eigenstetter im Gespräch
von Anne Kraft
Was haben ein Körperscanner, eine Relax-Liege, eine Schiffskabine und ein Propeller gemeinsam? Sie alle stammen aus dem Computer der Tischlerei Eigenstetter, wurden hier konstruiert und aus Holz gefertigt. Das Familienunternehmen aus Rehna verbindet moderne Technologien (3D-Druck, Laser Schneiden, CNC Druck, roboterbasierte CNC-Fertigung im Fräszentrum) mit traditioneller Handwerkskunst und tradiertem Wissen. So werden neben traditionellen Arbeiten, wie denkmalgerechtem Nachbau von Holztreppen, Fenster und Türen, auch Null-Serien, wie z.B. der Kabinenausbau für die MV Werften, realisiert. Darum hat die Firma mit derzeit 8 Lehrlingen von 26 Mitarbeitern auch kein Nachwuchsproblem.
Innovativ ist die Tischlerei nicht nur in den Bereichen Digitalisierung, Fertigung und Kooperation mit der Wissenschaft. Auch das Thema Klimaschutz bewegt das Handwerksunternehmen. „Der Klimawandel ist ja eine sehr abstrakte Bedrohung und auch die wissenschaftlichen Rechenmodelle bilden die potenzielle Zerstörung nur indirekt ab. Fest steht aber: Je weniger Erwärmung des Klimas, desto besser, “ sagt der studierte Maschinenbauingenieur Martin Eigenstetter. Er brachte nicht nur die Initiative für den Roboter ein, sondern trieb auch den Einsatz von Erneuerbare Energien voran.
„Wir haben einen relativ hohen Energieverbrauch für so eine kleine Firma,“ gibt er zu bedenken. Warum nicht Energie selbst produzieren? Die Wärmeversorgung von Werkstatt und Büro funktioniert seit 20 Jahren über einen 150kW-Holzvergaser. Geheizt wird mit Restholz, allerdings „Je effizienter gearbeitet wird und weniger Abfallholz produziert wird, desto schwieriger wird die Wärmeversorgung.“ Darum wird zusätzlich mit Scheitholz aus der Region geheizt, welches sich vor der Werkstatt türmt. „Wir würden gerne das Dach dämmen, aber weil Holz so billig ist lohnt sich das derzeit nur aus ökologsicher Sicht.“ Seit einem Jahr produziert die Tischlerei über eine 30kWp (Kilowatt-Peak) Photovoltaik-Anlage (PV) auch eigenen Strom. Das verschafft dem Unternehmen zum einen Autarkie. Zum anderen eine bessere wirtschaftliche Kalkulierbarkeit durch die Abkopplung des Energiemarkts.
Eco-Label Tischlerei Eigenstetter. Der Balken „Energieeinsparung“ fällt hier weg, da es sich um eine Substitution von Energieträgern handelt. (c) Trigenius
Damit ist es unabhängig von politischen Entwicklungen wie möglichen Strompreiserhöhungen. Zusätzlich entlastet die Tischlerei das Stromnetz der Kommune bzw. speist den überschüssigen Strom ein. „Es gibt ja immer Ungleichzeitigkeiten“ am Wochenende, während der Mittagspause und an sonnigen Tagen, wenn nur ein paar Handmaschinen laufen. Auch hier war der regionale Aspekt wichtig „Das sind alles in Wismar hergestellte Solar-Paneele,“ die von einem lokalen Handwerkerkollegen installiert worden sind. „Lokale Produktion und Installation ermächtig auch die Region,“ sagt Eigenstetter. Technologisch war die Realisierung unproblematisch, aber „Man versteht nicht warum es so lange dauert.“ Eigenstetter ärgert sich über die hohen bürokratischen Anforderungen. Trotzdem ist eine zweite PV-Anlage geplant. Sein Rat lautet: „Unternehmer sollten sich auf jeden Fall Zeit nehmen sich Gedanken zu machen,“ denn jeder sei heute damit konfrontiert, dass das Dringende das Wichtige ablöst. Erneuerbare Energien und Klimaschutz sind „eine wichtige Sache, die auch ökonomisch Sinn machen kann.“
Im Gegensatz dazu sieht Eigenstetter beim Thema Mobilität für Handwerksunternehmen derzeit keine ökologischen Alternativen zum Diesel. Den Meisten sei gefühlsmäßig noch nicht klar, wie viel Energie individuelle Mobilität verbraucht. „Weil es mit fossilen Brennstoffen so eine unglaublich praktische Lösung gibt,“ bekomme man beim Tanken kaum mit. Vor allem, dass „das wirklich fünf große Wassereimer sind, die ich mir da innerhalb kurzer Zeit in den Tank kippe.“ In Energieäquivalenten bedeutet das z.B. es braucht 5 Stunden volle Sonne (20kWp PV-Anlage) für einmal Tanken (bspw. beim Tesla Modell S mit 100kWh Batterie).
Nach Potentialanalysen und Anregungen durch die Bürgerversammlung wurden letzte Woche am 17.10.2019 in Maßnahmenworkshops Konzepte für den Klimaschutz im Bereich „Siedlungsentwicklung“ und“ „Bildung“ durch das Klimaschutz-Team vorgestellt. Die Dokumentation finden Sie HIER und HIER.
Siedlungsentwicklung (Präsentation HIER)
Rehna hat viele Grünflächen – die hier jährliche stattfindende Müllsammelaktion könnte zum städtischen Umwelttag werden
Bildung
Nicht vergessen: Die nächsten Workshops finden statt am Dienstag, 29.10.2019 19:00 Uhr im Amt Rehna , Freiheitsplatz 1
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
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